Hinweise zur Rhetorik
Literaturverweise - Texte
Die Literatur zu Rhetorik bzw. dem, was heute unter diesem Etikett
verstanden und angeboten wird, ist sehr umfangreich. Dabei lassen sich
zwei Hauptgruppen unterscheiden: Rhetorik als Kommunikationstechnik
für "Entscheidungsträger" und Rhetorik als wissenschaftlicher
Gegenstand.
Literatur zum letzteren ist weit weniger häufig, als angenommen.
In der ersten Gruppe gibt es tausende von Arbeiten, die mehr oder weniger
simpel, plakativ, suggestiv, klischiert, dümmlich oder auch geschult-geschickt,
also "smart" den Stoff verkaufen; die meisten davon sind,
wie die Amerikaner etwas einschränkend und, manchmal abfällig,
benennen, Cook books oder Text books, also leicht zugängliche Anleitungen,
wie man's macht. Meist sind die Hinweise dürftig oder banal. Manchmal
anmassend und falsch oder irreführend. Dennoch sind einige "brauchbar";
der Wert dieser Brauchbarkeit hängt ja vom Ziel ab: soll ich nur
einen Test bestehen, reicht es für den Abteilungsleiter, vermag
ich mich partiell zu verbessern etc.
Ernsthafte Beschäftigung mit Rhetorik macht sofort klar: es geht
nie nur um die Technik! Stimmbildung und Sprechbefähigung sind
zwar wichtige Bestandteile. Aber eine geübte Sängerin, mit
bestem Gehör und geschulter Stimme und perfekter Atemtechnik wird
dennoch nicht alleine deshalb eine gute Rednerin sein. Rhetorik verlangt
mehr. Rhetorik ist (auch) eine Philosophie.
Deshalb hier nicht eine Liste der allbekannten Kurztexte oder Rezepturen,
sondern eher Verweise auf andere Seiten, in welchen Sie Informationen
abrufen können:

Ausgewählte Literaturverweise:
- Behrens, R.: Problematische Rhetorik. München 1982
- Bergmann, Christian: Die Sprache der Stasi. Ein Beitrag zur Sprachkritik.
Göttingen 1999
- Besch, Werner: Duzen, Siezen, Titulieren. Zur Anrede im Deutschen
heute und gestern. Göttingen 1998
- Blumenberg, H.: Anthropologische Annäherung an die Aktualität
der Rhetorik. In: ders.: Wirklichkeiten in denen wir leben. Stuttgart
1981
- Ebeling, Peter: Das große Buch der Rhetorik. Wiesbaden 1988
- Eppler, Erhard: Kavalleriepferde beim Hornsignal. Die Krise der
Politik im Spiegel der Sprache. Frankfurt 1992
- Knape, Joachim: Allgemeine Rhetorik. Ditzingen 2000
- Knape, Joachim: Was ist Rhetorik? Stuttgart 2000
- Kopperschmidt, Josef (Hg.): Rhetorische Anthropologie. Studien zum
Homo rhetoricus. München 2000
- Kopperschmidt, Josef: Rhetorik. Bd. 1 (Darmstadt 1990), Bd. 2 (Darmstadt
1991)
- Lenz, Siegfried: Darf man Redekunst mit Seiltanz vergleichen? Ein
Versuch,d ie Wahrheit in Rede und Gegenrede zu ermitteln. (1983) In:
ders.: Elfenbeinturm und Barrikade. Erfahrungen am Schreibtisch. München,
dtv 1986 (EA Hamburg 1983)
- Luhmann, Niklas; Fuchs, Peter: Reden und Schweigen. Frankfurt 1989
- Oesterreich, P. L.: Fundamentalrhetorik. Hamburg 1990
- Perelman, Chaim: Das Reich der Rhetorik. Rhetorik und Argumentation.
München 1980
- Schanze, H., Kopperschmidt, J. (Hg.): Rhetorik und Philosophie.
München 1989
- Schlüter, Hermann: Grundkurs der Rhetorik. Mit einer Textsammlung.
München 1974 (13. Aufl. 1994)
- Tenzer, Eva: Von der Renaissance der Redekunst. Die gute Rede -
ein Führungs- und Marketinginstrument. In: NEUE
ZÜRCHER ZEITUNG, 4.5.2005
- Ueding, G. (Hg.): Lebendige Rhetorik. Tübingen 1998
- Ueding, G. (Hg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Bde.
1-4, Tübingen 1992ff
- Vetter, Helmuth; Heinrich, Richard (Hg.): Die Wiederkehr der Rhetorik.
Wiener Reihe Themen der Philosophie, Bd.8, Wien 1999
- Zimmer, Dieter E.: Die Elektrifizierung der Sprache. Über Sprechen,
Schreiben, Computer, Gehirne und Geist. Zürich 1991

Texte:
- Ricarda Bethke: SPRACHVERMASSELUNG
- Lügen Sie jetzt! - In den Medien wollen immer weniger Menschen
das denken, was sie sagen. FREITAG 33
- Thomas Hobbes (Sätze aus den Grundzügen
der Philosophie)
- Immanuel Kant (Sätze aus der Kritik
der Urteilskraft)
- Heinrich von Kleist ( Über die allmähliche
Verfertigung der Gedanken beim Reden)
- Friedrich Nietzsche (Sätze aus
den "Unzeitgemäßen Betrachtungen", "Menschliches,
Allzumenschliches", "Zur Genealogie der Moral"
und "Jenseits von Gut und Böse")
- Platon (Gorgias)
- Kurt Tucholsky ("Ratschläge
für einen schlechten Redner" & "Ratschläge
für einen guten Redner")
- "Wie Klangmuster
politische Haltungen ausdrücken (Tagungshinweis Ruhr Universität
Bochum, Juli 2004)

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